Konzert

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Johannes Brahms hat die Gattung des Streichsextetts zwar nicht erfunden, jedoch mit seinen beiden Werken für jeweils zwei Geigen, Bratschen und Violoncelli Maßstäbe gesetzt: Sowohl Arnold Schönberg als auch Erich Wolfgang Korngold, deren Streichsextette hier von Mitgliedern der Berliner Philharmoniker aufgeführt werden, knüpfen unüberhörbar an den Spätromantiker an.

Schönbergs Verklärte Nacht – das erste mit einer Opuszahl versehene Instrumentalwerk des 25-jährigen Komponisten – basiert auf dem gleichnamigen Gedicht von Richard Dehmel. Es erzählt vom nächtlichen Spaziergang eines Liebespaars. Die Frau gesteht dabei dem Mann, dass sie von einem Anderen schwanger ist. Der Konflikt, der sich aus dieser Nachricht ergibt, ist in der thematisch dicht gearbeiteten Musik deutlich hörbar – ebenso wie seine Auflösung: Am Ende verspricht der Mann, das Kind als sein eigenes aufzuziehen.

Der als eines der größten Wunderkinder der Musikgeschichte gefeierte Korngold zeigte sich auch in der Kammermusik als früh gereifter Meister. Souveräne Themen-Verarbeitung, gewagte Harmonik und ein unverwechselbarer melodischer Schmelz mit Wienerischer Note charakterisieren das Sextett, das der Komponist noch als Teenager vollendete.

Den beiden Jugendwerken stellt das Kammermusikensemble ein Werk des reifen Franz Liszt gegenüber. Das Angelus-Gebet – hier in einem Arrangement für Streichquartett – stammt aus dem Klavier-Zyklus Années de pèlerinage. In der kargen, geheimnisvollen Schreibweise seines Spätstils verbindet Liszt ein zwischen zwei Tönen pendelndes Glockenmotiv mit einem fragmentarisch anmutenden Choral-Thema.

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