Saisonabschluss in der Waldbühne mit Gustavo Dudamel

Sommer, Energie, Leidenschaft – die Berliner Philharmoniker, Gustavo Dudamel und Bassbariton Ryan Speedo Green laden zum Saisonabschluss in die Waldbühne ein. 2008 gab der venezolanische Dirigent hier sein umjubeltes Philharmoniker-Debüt unter dem Motto Los ritmos de la noche. Nun gestaltet Gustavo Dudamel bereits zum vierten Mal das Konzert in der Freiluftbühne. Auf dem Programm stehen unter anderem mitreißende Tänze aus Leonard Bernsteins West Side Story.
Wie schon bei seinem Debüt vor 17 Jahren präsentiert Gustavo Dudamel zum Saisonabschluss 2024/25 mit den Berliner Philharmonikern ein nord- und südamerikanisches Programm in der Waldbühne. Gabriela Ortiz und Arturo Márquez stammen aus Mexiko, zudem erklingen Werke von Dudamels venezolanischem Landsmann Evencio Castellanos und vom gebürtigen Puerto-Ricaner Roberto Sierra. Der Inselstaat Puerto Rico liegt zwischen Süd- und Nordamerika und ist als Außengebiet den Vereinigten Staaten assoziiert. So bildet Sierras kurze, von griffigen Rhythmen beherrschte Komposition Alegría von 1996 die geografische Brücke zu den nordamerikanischen Stücken des Konzerts. Beziehungsreich ist die Kombination mit den Tänzen aus der West Side Story, denn Leonard Bernstein erzählte in seinem Musical Shakespeares Romeo und Julia als Kampf zwischen einer US-amerikanischen und einer puerto-ricanischen Straßengang neu.
Ortiz, Márquez, Sierra und Copland studierten in Europa und wirkten zugleich an der Entwicklung einer eigenständigen Tonsprache ihrer Heimatregionen mit. So verweist das Stück Kauyumari, in dem Ortiz das Orchester einer Kritik zufolge in eine »brodelnde Klangmaschine« verwandelt, auf eine indigene Legende. Copland machte sich mit seinen Old American Songs auf die Suche nach den Ursprüngen einer genuin amerikanischen Musik.
Eine Entdeckung ist die letzte Komposition von Duke Ellington, der in seiner Ballettmusik Three black kings Martin Luther King zwei biblische Könige an die Seite stellte. Dem 1968 ermordeten Bürgerrechtler wird im letzten Teil des Stücks mit einem lebensbejahend-volkstümlichen Thema der Geigen gehuldigt. In den Werken, die Dudamel, Ryan Speedo Green und die Berliner Philharmoniker hier in der Waldbühne präsentieren, verbinden sich Erinnerungen an das schwere Erbe des Kolonialismus mit einer optimistischen Lebensfreude, die in mitreißenden Rhythmen und Melodien zum Ausdruck kommt.
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