Konzert

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Die Sommerkonzerte der Berliner Philharmoniker in der Waldbühne sind entspannt-gesellige Abende mit Kultstatus, bei denen vor Konzertbeginn schon mal »La Ola« durchs Publikum läuft, ein Phänomen, das man sonst eher aus Sportstadien kennt. Im Juni 2000 gab Kent Nagano sein Debüt in diesem ganz besonderen Freiluft-Konzertsaal und dirigierte ein Programm unter dem Motto Rhythm and Dance, das eindrucksvoll vorführte, wie verschieden Rhythmen und Tanzmusik rund um den Globus klingen können.

Gleich zu Beginn ging es an den Broadway mit He Got Rhythm, einer Hommage des Franzosen Jean Pascal Beintus an George Gershwin. Bei diesen jazzigen Rhythmen kann man kaum die Füße still halten, und auch Ravels Abgesang auf den Wiener Walzer La Valse reizte zum Mittanzen und -schwelgen im Dreivierteltakt. Anschließend präsentierte Eitetsu Hayashi eine Lehrstunde in traditioneller japanischer Trommelkunst: Virtuos bewältigte der Widmungsträger seinen Solopart in Hi-Ten-Yu (»Die Rettung aus dem Himmel«), einem Konzert für Trommeln und Orchester des japanischen Komponisten Isao Matsushita. Ebenfalls nach Fernost, diesmal jedoch nach China, entführte die Suite aus der Filmmusik zu Leb wohl, meine Konkubine, einer bittersüßen Liebesgeschichte, die ihrem Regisseur Chen Kaige auch im Westen zum Durchbruch verhalf.

Tanzmusik der edelsten Art bot dann die zweite Suite aus Ravels Ballettmusik Daphnis et Chloé, bevor das Programm mit einer Auswahl unsterblicher Gershwin-Hits zu seinem Ausgangspunkt zurückkehrte. Susan Graham, nach Meinung der Zeitschrift Gramophone »America’s favorite mezzo«, sorgte mit Charme und Schmelz in der Stimme für einen swingenden Schlusspunkt. Und nach einem wohlig-entspannten Summertime lehnte sich auch Kent Nagano einmal zurück, legte den Taktstock beseite und ließ die Philharmoniker in der traditionellen letzten Zugabe, Linckes Berliner Luft, ganz alleine spielen.

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