Konzert

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Mit großer Spannung war der zweite Auftritt von Kirill Petrenko bei den Berliner Philharmonikern erwartet worden, nachdem der russische Dirigent bei seinem Debüt 2006 mit Werken von Rachmaninow und Bartók auf einhellige Begeisterung bei Publikum, Presse und Orchester gestoßen war. Kein Werk aus Petrenkos russischer Heimat stand dieses Mal auf dem Programm, sondern Ludwig van Beethovens Drittes Klavierkonzert und Edward Elgars Zweite Symphonie. Eine ideale Konstellation für einen Dirigenten, der sowohl neue Akzente im vertrauten Repertoire zu setzen, als auch überzeugende Plädoyers für Raritäten einzulegen vermag.

Beethovens Drittes und damit genau in der symmetrischen Mitte seiner fünf Gattungsbeiträge angesiedeltes Klavierkonzert ist zugleich das einzige dieser Gruppe, das in einer Moll-Tonart steht. Entsprechend ernst hebt der erste Satz in der Orchesterintroduktion an; ein Largo von meditativer Schönheit folgt. Im Finale wendet der Komponist das Rondo-Thema mit einer genial verkürzten Variante nach Dur und verschafft dem Werk damit einen unwiderstehlichen Kehraus. Als Solist war Lars Vogt zu erleben, der in der Saison 2003/04 als Pianist in Residence bei den Philharmonikern musizierte.

Elgars zweite und letzte Symphonie hatten die Philharmoniker vor diesem Konzert zuletzt 1972 aufgeführt. Noch in den Begrüßungsapplaus setzte Petrenko den Auftakt zu einem Werk, das der Komponist selbst als »Wanderung einer Seele« bezeichnete. Schwung und Gemüt, Ernst und Witz kennzeichnen dieses Werk, das nach einer knappen Stunde in friedlicher Ruhe ausklingt. Eine Komposition, in der Elgar die Synthese aus Gestaltenreichtum und thematischer Stringenz gelungen ist.

 

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