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Von allen Symphonien Wolfgang Amadeus Mozarts stehen nur zwei nicht in einer Dur-Tonart – und in beiden Ausnahmefällen entschied sich der Komponist für g-Moll. Zum Zweck der einfachen Unterscheidbarkeit hat man sie daher mit den Beinamen der »großen« und »kleinen« g-Moll-Symphonie versehen; nicht nur, weil die 15 Jahre später entstandene Komposition länger dauert und opulenter besetzt ist, sondern auch, weil sie zu den allerbekanntesten und -beliebtesten Schöpfungen der klassischen Musik gehört. Anlässlich seines Debüts bei den Berliner Philharmonikern dirigierte Trevor Pinnock, einer der zentralen Vertreter der englischen Alte-Musik-Bewegung, beide Werke.

Der Großteil von Mozarts Symphonien stammt aus der Jugendzeit des Komponisten, aus seinen letzten zehn Lebensjahren sind lediglich vier Gattungsbeiträge überliefert. In der abschließenden Trias, die unter bis heute nicht ganz geklärten Entstehungsbedingungen und in unfassbar kurzer Zeit zwischen Juli und August 1788 vollendet wurde, bildet die »große g-Moll« das Mittelstück zwischen Es-Dur und Jupiter-Symphonie. Sie beginnt ohne Einleitung und einem durch einen markanten Sextsprung charakterisierten ersten Thema über bewegter Achtelbegleitung. Unsicherheit, Verzweiflung, ja Tragik spricht nach Ansicht der Musikwissenschaft aus diesem Werk. Seine »kleine g-Moll-Symphonie«, die Pinnock in Berlin vom Cembalo aus leitete, schrieb Mozart im Alter von 17 Jahren. Sie hält schon durch ihre Tonart deutlichen Abstand zum Unterhaltungscharakter, der viele Werke dieser Zeit kennzeichnet, und gilt wegen ihrer experimentellen Züge als Beispiel für Mozarts »Sturm und Drang«-Phase.

Auch das Es-Dur-Klavierkonzert KV 271, das seinen Beinamen Jenamy der Widmungsträgerin der Komposition verdankt, gehört zu den ungewöhnlichsten Werken aus Mozarts früheren Jahren: So wird die Orchestereinleitung sofort durch den ersten Einsatz des Soloinstruments unterbrochen. Das Andantino steht als erster Konzertsatz des Komponisten in einer Moll-Tonart. Die in Portugal gebürtige brasilianische Pianistin Maria João Pires ist schon mehrfach in Konzerten der Berliner Philharmoniker als Mozart-Interpretin aufgetreten und überzeugte auch bei dieser Gelegenheit durch ihr uneitles und feinfühliges Spiel.

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