Konzert

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Freunde der Europakonzerte der Berliner Philharmoniker wissen, dass sich das Orchester für seine musikalische Geburtstagsfeier, mit der es seit 1991 jedes Jahr an den Tag seiner Gründung am 1. Mai 1882 erinnert, immer eine ganz besondere »Location« sucht. 2003 war es das Hieronymuskloster in der Nähe von Lissabon aus dem 16. Jahrhundert, ein Stein gewordenes Zeugnis der Blütezeit Portugals als Seemacht und seit 1987 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.

Am Pult des Orchesters stand diesmal Pierre Boulez, seit seinem Debüt bei den Berlinern im Januar 1961 ein regelmäßiger Gast und berühmt für die Transparenz seiner Interpretationen. Das kam in Lissabon ganz besonders dem ersten Stück des Programms zugute, Ravels Le Tombeau de Couperin, bei dem man jedes noch so feine Detail der Instrumentation hören konnte, und einen Extra-Applaus hatte sich dabei vor allem Albrecht Mayer an der Oboe verdient. Anschließend sorgte Maria João Pires als Solistin in Mozarts Klavierkonzert Nr. 20 für die »portugiesische Note«, und obwohl es sich um einen der ganz seltenen gemeinsamen Auftritte von Pires und Boulez handelte, schienen sich die beiden mühelos zu verstehen. Das Ergebnis war, nach den Worten eines Kritikers, »eine lebendige, rundum überzeugende Interpretation eines des bedeutendsten Konzerte im Standardrepertoire«.

Nach der Pause konnten die Philharmoniker in Bartóks Konzert für Orchester dann noch einmal zeigen, wozu jeder von ihnen fähig ist, wohlwollend begleitet und unterstützt von Pierre Boulez: »Manchmal höre ich, wenn ein Musiker etwas mehr machen will. Ich lasse ihn. Sie sind alle große Persönlichkeiten, sie haben ihre eigenen Idee von dem Stück. Ich akzeptiere das. Sonst würde ich ja gegen seine Persönlichkeit angehen. Und das ist nicht gut!« Für den begeisterten Beifall des Publikums bedankten sich Dirigent und Orchester mit Debussys Fêtes – ein wunderbarer Abschluss für diese musikalische Feierstunde!

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