Konzert

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Wie jedes Jahr läuteten die Berliner Philharmoniker auch 1998 den Beginn des Sommers (und ihrer eigenen Sommerferien) mit einem Open-Air-Konzert in der Waldbühne ein. Auf dem Programm standen lateinamerikanische und spanische Rhythmen, und offenbar ließ sich selbst der Wettergott davon inspirieren und bot entsprechend angenehme Temperaturen auf, sodass einem gelungenen Picknick mit Musik nichts im Wege stand.

Mehr als 20.000 Musikfreunde pilgerten in die restlos ausverkaufte Waldbühne, wo sich Daniel Barenboim als launiger und entspannter Gastgeber präsentierte. In Ravels Bolero verzichtete er zu Beginn gänzlich aufs Taktschlagen und überließ die Feinabstimmung den anderen Profis auf der Bühne, bis hin zur grandiosen Schlussteigerung. Es folgte eine feurig-funkelnde Carmen-Suite inklusive schmissigem Toreromarsch und das weltberühmte Concierto de Aranjuez mit einem Großmeister der Gitarre, John Williams: »Ein Hochgenuss für die Ohren! Da stimmt jeder Griff, kommen die Akkorde wie glasklare Diamanten« (Berliner Kurier).

Danach ging es mit Werken von Barrios, Ginastera und Lecuona endlich richtig nach Mittel- und Südamerika, wo der gebürtige Argentinier Barenboim natürlich ganz in seinem Element war. Und mit Klassikern wie Adios Nonino, El Firulete oder La Cumparsita, kongenial für Orchester arrangiert von José Carli, brach er anschließend eine Lanze für den Tango im Allgemeinen und für seinen Landsmann und Studienfreund Astor Piazzolla im Besonderen. Die Berliner Philharmoniker erwiesen dabei als »das beste Tango-Orchester der Welt«, so Barenboim, und zum Abschluss lieferte er auch gleich noch die musikalische Erklärung für dieses Phänomen: Das läge alles nur an der »Berliner Luft, Luft, Luft…«. Die Berliner Zeitung jubelte: »Alle singen mit, alle gehen und wollen wiederkommen im nächsten Sommer. Ein Ritual ist ein Ritual ist ein Ritual.«

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