Konzert

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Die Musik HK Grubers, die mit Etiketten wie »neoromantisch«, »neotonal«, »neoexpressionistisch« und »neuwienerisch« beschrieben wird, passt in keine Schublade – zu abwechslungsreich und individuell ist das Œuvre des 1943 in Wien geborenen Komponisten, in dem sich die unterschiedlichsten stilistischen Welten bruchlos zusammenfügen. Gruber studierte an der Wiener Musikhochschule Kontrabass, Horn, Klavier und Komposition, spielte als Kontrabassist im ORF-Symphonieorchester und arbeitete als Dirigent mit vielen international renommierten Klangkörpern. In seinem Schaffen orientierte er sich anfangs an den Techniken der Avantgarde, bis er einen Rat von seinem Kollegen Kurt Schwertsik bekam: »Schreibe die Musik, die du hören möchtest.« Diesen Satz bezeichnete Gruber noch 1992 als »einfachste und zugleich wichtigste Antwort auf die Frage meines Lebens«. Seinen Durchbruch hatte er mit dem 1978 uraufgeführten »Pan-Dämonium« Frankenstein!!, das von einem typisch wienerisch-schwarzen Humor geprägt ist. Gruber hat nun ein neues Klavierkonzert komponiert, das unter der Leitung von Sir Simon Rattle in der Berliner Philharmonie erstmals zu hören sein wird. Solist ist kein Geringerer als Emanuel Ax, dessen Interpretationen viele Rezensenten zu Vergleichen mit den berühmtesten Klaviervirtuosen des 20. Jahrhunderts animiert haben. Ax, der in der Saison 2005/06 Pianist in Residence der Berliner Philharmoniker war und den eine rund 25-jährige Zusammenarbeit mit dem Orchester verbindet, hat sich in den letzten Jahren besonders der Gegenwartsmusik zugewandt und neue Werke von John Adams, Christopher Rouse und Thomas Adès uraufgeführt.

Anschließend steht mit Rinat Shaham (Mezzosopran) und Gábor Bretz (Bass) Béla Bartóks Operneinakter Herzog Blaubarts Burg auf dem Programm: ein symbolistisches Seelendrama, in dem sich die äußere Handlung zugunsten des »drame interieur« auf ein Minimum reduziert, da der Komponist in eigenen Worten das an Maurice Maeterlincks Bühnenmärchen Ariane et Barbe-Bleue angelehnte Mysterienspiel des ungarischen Avantgardisten Béla Balázs mit »klangfarbensymbolischer Tiefendimension« versah. Dementsprechend spielt sich das eigentliche Drama, die psychologische Konfrontation zwischen den beiden Akteuren Blaubart und Judith, auch vornehmlich im Orchester ab: Neben deskriptiv-narrativen Abschnitten, musikalischen Bildern, die im Verlauf der Oper eine fantastisch gefärbte Traumwelt schaffen, findet sich auch eine Reihe von längeren symphonischen Passagen, welche die dramatische Opernhandlung begleiten, ergänzen und das Vokale äußerst plastisch weiterführen.

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