Konzert

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Wie der von ihm hoch verehrte Johann Sebastian Bach gilt Arnold Schönberg als Schöpfer vor allem »gelehrter« Musik. Doch es gibt – wiederum ähnlich Bach – auch eine andere, sinnliche Seite Schönbergs voller Emotion, Klang und sogar Humor. Die Berliner Philharmoniker und Sir Simon Rattle laden Sie ein, in diese oft übersehenen Sphären von Schönbergs Werk einzutauchen. Am Beginn steht die Begleitmusik zu einer Lichtspielszene. Obwohl der dazugehörige Film nie gedreht wurde, ahnt man die düstere Handlung. Zunächst wegen des überlieferten Programms: »Drohende Gefahr, Angst, Katastrophe« – vor allem aber, weil Schönbergs Musik es versteht, beklemmende Bilder vor dem inneren Auge des Hörers zu erzeugen.

Noch brutaler, geradezu psychotisch geht es im Melodram Erwartung zu: Eine junge Frau verirrt sich im Wald, findet eine Leiche und muss entsetzt feststellen, das dies ihr Geliebter ist. Als Solistin debütiert Evelyn Herlitzius, eine der gefragtesten hochdramatischen Sopranistinnen, die als Brünnhilde und Kundry bei den Bayreuther Festspielen gefeiert wurde.

Am Schluss des Konzerts erleben wir Schönbergs üppige Orchestrierung des Klavierquartetts Nr. 1 von Johannes Brahms. Speziell das »Rondo alla zingarese« überschriebene Finale verbreitet eine Hochstimmung, die man sonst kaum mit Schönberg assoziieren würde. Der Komponist selbst war mit seinem Arrangement ausgesprochen zufrieden und erklärte – halb augenzwinkernd, halb im Ernst – er habe Brahms zu nicht weniger als einer Fünften Symphonie verholfen.

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