Konzert

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Spätestens seit den glühenden Interpretationen von Jacqueline du Prè gehört Edward Elgars Cellokonzert zum unverzichtbaren Bestandteil des Klassik-Repertoires. Das einzige Violinkonzert Elgars wird bis heute dagegen viel seltener aufgeführt, obwohl es mit Yehudi Menuhin einen ähnlich leidenschaftlichen Fürsprecher gefunden hatte (unvergessen die Aufnahme aus den 1930er-Jahren unter der Leitung des Komponisten). Zweifellos verlangt die dreisätzige, formal originell konzipierte Komposition einen Solisten, der den mürbe-herbstlichen, eher lyrischen Tonfall ohne Sentimentalität zum Leben erweckt. Ein solcher Solist ist Gil Shaham, der 1988 als gerade 17-Jähriger bei den Berliner Philharmonikern debütierte und seither mehrfach zum Orchester zurückgekehrt ist.

Im zweiten Teil des Programms präsentierte der US-Amerikaner David Zinman ein in seinem Heimatland entstandenes Werk: Béla Bartók, kompromissloser Gegner von Nationalsozialismus und Faschismus, hatte 1940 Europa verlassen und sich ins amerikanische Exil begeben. In seinen letzten, von finanziellen Sorgen und einer schweren Erkrankung überschatteten Lebensjahren, entstanden nur wenige, allerdings ausnahmslos geniale Kompositionen. In der Mitte seines Konzerts für Orchester – in dem kein Gastvirtuose, sondern die Mitglieder des Orchesters mit brillanten Solopassagen glänzen dürfen – steht eine schwermütige Elegie. Von trotzigem Lebenswillen, elementarer rhythmischer Kraft und meisterhafter Konstruktion sind die Sätze zwei und vier sowie das Finale geprägt, in dem sich auch der Einfluss des amerikanischen Jazz bemerkbar macht.

 

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