Konzert

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Wolfgang Stresemann, der langjährige Intendant des Orchesters, schrieb über das durch seine zahlreichen Treppen geprägte Foyer der Philharmonie Berlin: »Nichts ist hier erstarrt, dient lediglich der Funktion, alles lebt, scheint in dauernder Bewegung zu sein, fast möchte man von einem architektonischen ›Perpertuum mobile‹ sprechen.« Ideale Bedingungen also für das wilde Schlussstück des Programms, John Adams’ Short Ride in a Fast Machine, in dem die Musik ebenfalls keine Sekunde still steht. Von den spezifischen architektonischen Verhältnissen des Foyers konnten auch die ungewöhnlichen Raum-Klang-Wirkungen der anderen Programmpunkte profitieren: Krzysztof Penderecki lässt in Emanationen zwei, Charles Ives in der berühmten Studie The Unanswered Question drei und Mozart in seinem von geistreichen Echo-Effekten durchzogenen Notturno sogar vier separate Instrumentalensembles miteinander kommunizieren.

Zum Auftakt des Europakonzerts erklingt Boris Blachers Fanfare zur Eröffnung der Philharmonie, die Herbert von Karajan am 15. Oktober 1963 im Einweihungskonzert des Gebäudes dirigierte. Symphonisches Hauptwerk des Programms ist Tschaikowskys Dritte Orchester-Suite, deren Uraufführung Hans von Bülow, der spätere Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, 1885 in St. Petersburg leitete. In ihr rahmen eine Elegie und ein Variationssatz als Finale einen Walzer und ein Scherzo ein. Mit dem Wechsel zwischen rasender Bewegung und Meditation, Nachdenklichem und Tänzerischem, Melancholie und Optimismus präsentierten Kirill Petrenko und die Berliner Philharmoniker ihrem Publikum auch im schwierigen Pandemie-Jahr 2021 ein unterhaltsames und hoffnungsvolles Europakonzert.

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