Konzert

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Mit einem Programm voller Schwung und Aroma verabschiedeten die Berliner Philharmoniker und Claudio Abbado das Jahr 1996 in der Philharmonie. Thema war die Welt der Zigeuner und des Tanzes, wie sie in Werken von Brahms und Ravel aufleuchtet. Als Solist des Abends trat Maxim Vengerov auf – dem All Music Guide zufolge ein Geiger, »dessen Technik, Klang und Seele keine Grenzen kennen«.

Johannes Brahms liebte die Musik der Zigeuner seit Jugendtagen, als in seiner Geburtsstadt Hamburg zahllose Zigeunerkapellen durch die Straßen zogen. Diese Leidenschaft schlug sich in Brahms’ mitreißenden Ungarischen Tänzen ebenso nieder wie in seinen Zigeunerliedern, die – besonders in der lebhaften Wiedergabe durch den Schwedischen Rundfunkchor – wie komprimierte kleine Musikdramen erscheinen.

Für dunklere Töne sorgen in diesem Konzert zwei Werke Ravels: die Tzigane für Geige und Orchester, in der auf ungewöhnliche Weise Virtuosität und Melancholie verschmelzen, und La Valse, mit dem das ungarische Schwesterland Österreich in den Blick gerät. In dieser Tondichtung wirbelt ein Walzer Strauss’scher Prägung betäubend und immer schneller, bis er zu einem »tödlichen Strudel« (Ravel) mutiert.

Dennoch hatte der Rezensent der britischen Zeitschrift Gramophone zweifellos recht, wenn er den Abend als »eine vergnügliche Veranstaltung« charakterisierte und feststellte: »Claudio Abbado lächelte so durchgehend, wie ich es von keinem anderen Konzert erinnern kann, während er sein Orchester zu ebenso glänzenden wie gefühlvollen Interpretationen animierte.«

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