Konzert

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Am Ende dieses Europakonzerts regnen Blumen auf Dirigent und Orchester nieder. Und mit einer Mischung aus Begeisterung und leiser Wehmut nimmt das Publikum im Teatro Massimo von Palermo Abschied von Claudio Abbado als Chefdirigent der Berliner Philharmoniker. Mit dem Europakonzert des Jahres 2002 begann Abbados letzte Tournee an der Spitze des Orchesters. Sie führte quer durch seine italienische Heimat bis nach Wien, wo Abbado – mit Nachfolger Sir Simon Rattle im Publikum – am 13. Mai 2002 ein letztes Mal als Chefdirigent mit den Berliner Philharmonikern konzertierte.

Im Zentrum der ersten Hälfte des Europakonzerts steht das Violinkonzert von Johannes Brahms – ein Werk, das sich nach seiner Entstehung 1879 nur langsam durchsetzen konnte, da es den Geigenvirtuosen nicht spektakulär genug erschien. So empfand Pablo de Sarasate es als Zumutung, im Adagio »mit der Geige in der Hand zuzuhören, wie die Oboe dem Publikum die einzige Melodie des ganzen Stücks vorspielt«. Gil Shaham indessen zeigt, welch unendliche Schönheit gerade in den dezent tastenden Momenten des Werks liegt.

Antonín Dvořák beendet den offiziellen Teil des Europakonzerts mit seiner Symphonie Aus der Neuen Welt. Diese ist nicht, wie vielfach vermutet, eine bloße Zitatsammlung aus indianischer Musik und Spirituals. Das Werk erhält sein apartes Aroma vielmehr durch die geniale Verknüpfung amerikanischer und böhmischer Elemente mit der ureigenen Tonsprache des Komponisten. Als Zugabe servieren Claudio Abbado und die Berliner Philharmoniker ein Stück, das gewissermaßen vor der Haustür des Teatro Massimo spielt: der Ouvertüre zu Giuseppe Verdis Oper Die sizilianische Vesper.

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