Konzert

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Zum Sommerkonzert der Berliner Philharmoniker pilgern jedes Jahr mehr als 20.000 Klassikfans in die Waldbühne, nach Meinung der Kenner eine der schönsten Freilichtbühnen der Welt. Seit 1984 bietet das Orchester hier alljährlich zum krönenden Abschluss der Saison ein Musikerlebnis der Sonderklasse, und oft stehen die Konzerte dabei unter einem bestimmten Motto: So gab es eine Italienische Nacht mit Claudio Abbado, eine Amerikanische Nacht mit Simon Rattle, eine Russische Nacht mit Seiji Ozawa und eine Französische Nacht mit Georges Prêtre. 2001 reihte sich dann Plácido Domingo in diese Phalanx ein und gab mit einer Spanischen Nacht sein Debüt am Pult der Berliner Philharmoniker.

Der Startenor hatte zu diesem Zeitpunkt bereits mehrfach bewiesen, dass das Dirigieren für ihn weit mehr als nur ein Nebenjob ist. Schließlich hatte er seinerzeit am Konservatorium in Mexico City nicht nur Gesang und Klavier, sondern eben auch Dirigieren studiert. In der Waldbühne überzeugte er durch musikalische Kompetenz und Temperament und brachte dem Publikum dabei auch seine erste musikalische Liebe nahe, die Zarzuela, eine Operettenart, der man außerhalb der spanischsprachigen Welt nur selten begegnet. Bei den Ausschnitten aus Werken von Pablo Luna, Amadeo Vives, Federico Moreno Torroba und José Serrano wurde er unterstützt von der Sopranistin Ana María Martínez, von der die Berliner Zeitung schwärmte: »Sie verwandelte Eheleute in Liebespaare und schenkte den Einsamen glückliche Träume. Mancher schließt die Augen und lächelt beseelt.«

In Sarasates Zigeunerweisen und Carmen-Fantasie begeisterte sodann die Geigerin Sarah Chang durch unfehlbare Technik und fantasievolles Spiel. Den Rest des Programms bestritten nicht-spanische Komponisten wie Emmanuel Chabrier, Johann Strauß Sohn und Nikolai Rimsky-Korsakow mit Werken, die sich von Musik und Kultur der iberischen Halbinsel inspiriert zeigten; hinzu kam mit dem Mexikaner José Pablo Moncayo auch ein Vertreter Lateinamerikas. Und als bei den Zugaben im Publikum Rufe laut wurden »Sing, Plácido!«, ließ sich Domingo nicht lumpen, griff zum Mikro und stimmte ein in das unvergängliche Loblied auf die Berliner Luft.

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