Konzert

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Seit die Berliner Mauer gefallen ist, fällt auch in vielen Köpfen eine geographische Mauer, und altes Schulwissen drängt zurück an die Oberfläche: Europa reicht bis zum Ural. Diese Erweiterung der europäischen Perspektive wollten auch die Berliner Philharmoniker unter Sir Simon Rattle unterstützen und gaben darum ihr Europakonzert 2008 im Großen Saal des Tschaikowsky-Konservatoriums in Moskau.

1969 gastierten die Berliner erstmals an diesem geschichtsträchtigen Ort, und trotz des mehr als kühlen Empfangs durch die sowjetischen Behörden wurde das damalige Konzert zu einem Meilenstein der Orchestergeschichte; am Ende bedankte sich Dmitri Schostakowitsch persönlich bei Herbert von Karajan für die Interpretation seiner Zehnten Symphonie. Rund 40 Jahre später sorgte Strawinskys Symphonie in drei Sätzen für die russische Note, zusammen mit Vadim Repin als Solist in Bruchs g-Moll-Violinkonzert. Obwohl selbst kein Absolvent des Moskauer Konservatoriums, dürfte Repin wohl doch ein kleiner Schauer über den Rücken gelaufen sein, als er an diesem Abend an exakt derselben Stelle stand wie David Oistrach oder Leonid Kogan vor ihm.

Den Abschluss bildete dann Beethovens Siebte; im Frühjahr 2008 hatten die Philharmoniker und Sir Simon Rattle ihren ersten gemeinsamen Beethoven-Zyklus in Berlin vorgestellt, der nun auf Tournee durchs Baltikum und Skandinavien gehen sollte und über den es im Berliner Tagesspiegel hieß: »Voller Temperament, ohne Pathos, ein glasklarer und doch integrativer Klang […]. Beethoven für das 21. Jahrhundert.«

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