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»Der Mann am Pult, kribbelte richtig vor Musikalität und interpretatorischer Zielstrebigkeit«, hieß es in der Berliner Morgenpost, nachdem Alan Gilbert im Februar 2006 erstmals die Berliner Philharmoniker dirigiert hatte. Der Amerikaner, heute Chef der New Yorker und Stockholmer Philharmoniker, war kurzfristig für den erkrankten Bernard Haitink eingesprungen. Sein Debüt gelang so überzeugend, dass 2009 und 2011 weitere Einladungen folgten.

Dieses Konzert bestreitet Alan Gilbert mit Werken, deren Schöpfer maßgeblich zu der musikalischen Identität ihres jeweiligen Landes beigetragen haben: Witold Lutosławski avancierte nach dem Zweiten Weltkrieg zum führenden Komponisten Polens. Stilistisch orientierte er sich zunächst an Béla Bartók und Igor Strawinsky, später auch an John Cage. Seine Vierte Symphonie zeigt, dass er noch in einer anderen Tradition wurzelt, und das ist die Musik Claude Debussys.

Für den Ungarn Béla Bartók waren Melodie, Rhythmus und Harmonik der Volksmusik eine wichtige Inspirationsquelle. Gleichwohl sind die Bezüge oftmals – wie in seinem Ballett Der holzgeschnitzte Prinz – eher subtil. Der Komponist behandelt in ihm ein existenzielles Thema: die Gegensätzlichkeit von Mann und Frau. Der Tscheche Leoš Janáček stand auf der Höhe seines Ruhms, als er 1926 anfing, ein Violinkonzert mit dem Titel Die Wanderung einer kleinen Seele zu konzipieren. Das Werk blieb Fragment und wurde erst Jahrzehnte später für die Aufführung eingerichtet. Wichtige Themen dieses hochexpressiven Stücks hat Janáček in der Ouvertüre seiner letzten Oper Aus einem Totenhaus übernommen.

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