Ton Koopman dirigiert Bach
Ton Koopman – einer der großen Interpreten Alter Musik – verehrt Johann Sebastian Bach mehr als jeden anderen Komponisten, da in seiner Musik »Verstand und Gefühl phantastisch ausbalanciert« seien. Und so steht Bach – neben Haydns Symphonie Nr. 98 – auch im Zentrum dieses Konzerts. Hier erleben wir höfische Pracht in der Orchestersuite Nr. 3 und allen Glanz barocker Vokalmusik im Magnificat und in der Mottete »Lobet den Herrn, alle Heiden«.
Seit Jahren befinden sich die ehemals starren Grenzen zwischen historischer und moderner Aufführungspraxis in Auflösung. So haben mittlerweile zahlreiche Dirigent*innen der Alte-Musik-Szene mit den Berliner Philharmonikern zusammengearbeitet – von Nikolaus Harnoncourt bis Trevor Pinnock. Ein weiterer bedeutender Interpret auf diesem Gebiet ist Ton Koopman. In diesem Konzert gibt er sein philharmonisches Debüt mit Werken von Bach und Haydn.
Auch viele andere große Symphonieorchester haben mit Koopman konzertiert: das Concertgebouw-Orchester etwa, das Chicago Symphony Orchestra und das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks. Die Arbeit mit diesen Klangkörpern steht keineswegs im Gegensatz zu Koopmans Klangidealen. In einem Interview erklärte er: »Immer mehr moderne Symphonieorchester spielen Mozart, Bach und Haydn zwar mit ihren üblichen Instrumenten, glücklicherweise aber mit einer gewandelten Ästhetik. Ich denke, es ist wichtig, dass wir in diesem Sinne Brücken bauen.«
Neben Joseph Haydns Symphonie Nr. 98 steht im Zentrum dieses Debüts Johann Sebastian Bach, den Koopman mehr als jeden anderen Komponisten verehrt: »Bach war in der Lage, so zu komponieren, dass Verstand und Gefühl phantastisch ausbalanciert sind. Wenn man seine Musik betrachtet, kann man immer wieder staunen, dass ein solcher Kontrapunkt möglich ist – dass jemand über ein derartiges handwerkliches Können verfügt und gleichzeitig so das Herz rührt.«
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Interviews zum Konzert