Konzert

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Für Gustavo Dudamel ist die Zeit der Pult-Titanen Geschichte: »Ich bin nur Teil des Orchesters, erst durch gemeinsame Nähe entsteht die Magie der Musik!« Und doch ist nicht zu übersehen, dass Dudamel unter den Musikern unserer Zeit eine herausragende Position einnimmt – als Dirigent, der sich nicht durch entrückte Autorität von anderen abhebt, sondern durch unbedingte Hingabe an die Musik und eine einzigartige Fähigkeit, Orchester und Publikum mit seiner Energie zu inspirieren. Bei diesem Konzert stellt er seine Qualitäten unter anderem in Richard Strauss’ Also sprach Zarathustra unter Beweis.

Viele musikalische Geschichten werden an diesem Abend erzählt – zunächst in Maurice Ravels Ma mere l’oye, einer Folge von Märchenszenen voller Eleganz, Poesie und Witz. Erich Wolfgang Korngolds Violinkonzert mit seinem teils noblen, teils halsbrecherischen Solopart folgt zwar abstrakten Formen, in einer tieferen Ebene wird man indessen auch hier Fragmente illustrierender Musik finden: in Zitaten aus Filmmusiken nämlich, die Korngold nach seiner Emigration in die USA im Jahr 1938 komponierte und die bis heute für Filmkomponisten stilbildend sind. Solist ist Leonidas Kavakos, der bei seinem letzten Berliner Gastspiel von der Presse als »griechischer Wundergeiger« gefeiert wurde, der »über den vielleicht schönsten Ton [verfügt], der sich auf dem Instrument hervorbringen lässt«.

Mit Also sprach Zarathustra bleiben wir gewissermaßen beim Thema Film, denn bekanntlich ist das Werk durch Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum zu einem Welthit der klassischen Musik geworden. Fast vergessen wurde darüber, dass die Grundlage eigentliche ein philosophisches Buch Friedrich Nietzsches ist. Dieses wird von Strauss allerdings nicht nachbuchstabiert, sondern die freiheitlich-lebensbejahende Sicht Nietzsches definiert vor allem die Haltung dieser Musik voller klanggewaltigem Optimismus.

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