Mariss Jansons dirigiert Dvořáks Symphonie »Aus der Neuen Welt«
Wer an tschechische Musik denkt, hat gleich eine spezifische Klangwelt im Ohr: farbig, leidenschaftlich, entschieden rhythmisch und meist mit einem melancholischen Unterton. Diese und noch viele andere Facetten der böhmischen Musik lassen sich in diesem Konzert mit Mariss Jansons und Frank Peter Zimmermann aufspüren. Nach Werken von Smetana und Martinů gipfelt der Abend in Dvořáks berühmter Symphonie Aus der Neuen Welt.
Mit mindestens zwei Werken hat Bedřich Smetana kulturelle Heiligtümer seiner Heimat geschaffen: dem Zyklus Mein Vaterland und der Oper Die verkaufte Braut, aus der wir hier die rasante Ouvertüre hören. Verhaltener gibt sich das Zweite Violinkonzert von Bohuslav Martinů – und spiegelt damit die Verfassung des Komponisten wider, der das Werk während des Zweiten Weltkriegs im amerikanischen Exil schrieb. Sein Heimweh vermittelt sich in vielen von tschechischer Folklore inspirierten Melodien. Auf ganz ähnliche Weise war fünf Jahrzehnte zuvor Antonín Dvořáks an Inspiration und Schwung überreiche Symphonie Aus der Neuen Welt entstanden, die der tschechischen (und nicht so sehr der amerikanischen) Volksmusik ein Denkmal setzte.
Mariss Jansons war unter anderem Chefdirigent des Amsterdamer Concertgebouw-Orchesters und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks und seit seinem Debüt 1976 ein enger Freund der Berliner Philharmoniker. Zu seinen Aufnahmen, mit denen er einst die Aufmerksamkeit der internationalen Musikwelt auf sich lenkte, zählt eine bis heute beeindruckende Interpretation von Dvořáks Neunter, voller Gefühlstiefe und spannender Details.
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