Konzert

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Verführung, Tod und die Sehnsucht nach Unsterblichkeit – das sind die Themen des Poème dansé La Péri von Paul Dukas. Der französische Komponist, bekannt als Schöpfer der Tondichtung Der Zauberlehrling, schrieb das auf einer alten persischen Sage basierende Werk im Auftrag von Sergej Diaghilew, dem Impressario der Ballets russes. Nachdem Diaghilew die geplante Uraufführung absagte, erklang das Stück erstmals 1912 am Pariser Théâtre du Châtelet und bescherte Veranstalter und Komponist einen triumphalen Erfolg. Die Musik besticht durch ihr exotisches Kolorit und ein raffiniertes Spiel orchestraler Klangfarben.

Weiterhin vertreten: die Vierte Symphonie des österreichischen Komponisten Franz Schmidt, der als Cellist im Wiener Hofopernorchester die Ära Mahler miterlebte und sich später erinnerte: »[Mahlers] Direktion brach wie eine Naturkatastrophe über die Oper herein: Ein Erdbeben von enormer Kraft und Dauer erschütterte das Gebäude in seinen Grundfesten. Alles, was alt, veraltet oder in schlechtem Zustand war, geriet unter die Räder und war für immer verloren. Danach begann in Wien eine der schillerndsten musikalischen Perioden, die die Stadt je erlebt hatte.« Schmidt komponierte seine symmetrisch konzipierte Vierte viele Jahre später – nach dem Tod seiner einzigen Tochter: Klänge, die von Abschied und schmerzlicher Liebe erfüllt sind. Am Anfang steht ein resignatives Motto der Solotrompete, das Schmidt als die »letzte Musik« bezeichnete, »die man ins Jenseits hinübernimmt, nachdem man unter ihren Auspizien geboren [wurde] und gelebt hat«. Nach einem breiten passionato-Thema, mit dem in den Worten des Komponisten »das ganze Leben noch einmal vorüberzieht«, folgt als Trauermarsch für die verstorbene Tochter ein bewegendes Adagio. Das Scherzo endet erklärtermaßen in der »Katastrophe«, während in der abschließenden Reprise des Kopfsatzes, so Schmidt, »alles gereifter und verklärter« erscheint.

Zwischen den beiden genannten Werken hat Kirill Petrenko Sergej Prokofjews klassizistisches Drittes Klavierkonzert aufs Programm gesetzt, das (ähnlich der Pulcinella-Musik von Igor Strawinsky) nach einer modernisierten Stilkopie alter Meister klingt. Den Solopart übernimmt Yuja Wang, die ihre Finger bisweilen in atemberaubender Schnelligkeit über die Klaviertasten tanzen lässt. Kein Wunder, dass manche meinen, sie »müsse mehr als zwei Hände haben« (Die Zeit).

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