Kirill Petrenko dirigiert Schumann, Wagner und Brahms in Taipeh

Im klassischen chinesischen Stil präsentiert sich die 1987 eröffnete National Concert Hall in Taipeh, Zwillingsgebäude des Nationaltheaters, mit dem es das Kulturforum der Stadt eingerahmt. Im modernen Innenraum finden 2000 Menschen Platz. Da die Zahl der Philharmoniker-Fans diese Kapazität jedoch deutlich übertrifft, organisiert der Veranstalter auch in diesem Jahr eine Übertragung auf eine Leinwand auf dem Vorplatz des Konzerthauses. Bei jedem Taiwan-Besuch ist es ein besonderer Höhepunkt für die Orchestermitglieder, wenn sie nach dem Konzert vom jubelnden Publikum unter freiem Himmel begrüßt werden.

Kirill Petrenko hat zwei Werke seines Saisoneröffnungsprogramms mit auf die Tournee genommen: Robert Schumanns leidenschaftlich bewegte Manfred-Ouvertüre und Johannes Brahms’ Erste Symphonie, deren Interpretation er mit den Philharmonikern auf der Reise weiter vertiefen kann. Die flexible Gestaltung der Tempi des Chefdirigenten orientiert sich, wie er in einem unserer Interviews erläutert, an der Überlieferung Fritz Steinbachs, der seinerzeit in Meiningen mit dem Komponisten persönlich an dessen Symphonien arbeitete.

Neu in diesem Programm ist das romantisch singende Siegfried-Idyll – ein klein besetztes Werk mit charmanten Bläsersoli, das Richard Wagner 1870 seiner Frau Cosima schenkte, um an ihrem Geburtstags auch die Geburt des namensgebenden Sohnes Siegfried zu feiern.

Berliner Philharmoniker

Kirill Petrenko