Konzert

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Für viele Musikfreunde ist eine Zeitenwende, wenn ein Chefdirigent zum ersten Mal die Berliner Philharmoniker in seiner neuen Funktion leitet. 1999 hatten sich die Berliner Philharmoniker mit großer Mehrheit für Sir Simon Rattle als Nachfolger von Claudio Abbado entschieden, und mit diesem fulminanten Antrittskonzert endete im November 2002 eine dreijährige Verlobungszeit.

Die hohen Erwartungen wurden nicht enttäuscht. Auf dem Programm standen wie bereits bei Rattles Abschied aus Birmingham Kompositionen von Thomas Adès und Gustav Mahler. Asyla wurde 1997 für Rattle komponiert und von ihm uraufgeführt; der Komponist, seinerzeit gerade einmal 26 Jahre alt, gilt mittlerweile nicht nur vielen seiner britischen Landsleute als legitimer Nachfolger von Benjamin Britten. Der Titel des knapp 20-minütigen Orchesterstücks spielt mit der Doppelbedeutung des englischen Wortes »asylum« als Irrenhaus und Zufluchtsort. Der Musikkritiker Alex Ross beschrieb es im New Yorker als »ein Stück in vier Sätzen, dessen symphonische Episoden zwar in schärfstem Kontrast zueinander stehen, dabei aber immer derselben kraftvollen Grundhaltung treu bleiben«.

Mahlers Fünfte Symphonie ist ein Werk des Übergangs, ohne die Wunderhorn-Seligkeit der ersten vier Symphonien, aber auch noch nicht so weltverloren mystisch wie die Nr. 6, 7 und 9. Rattle gelang hier eine grandiose Referenz an seinen Vorgänger Claudio Abbado, den großen Lehrmeister der Berliner in Sachen Mahler. Ein großartiger Einstand, für den sich Publikum und Orchester (!) mit tosendem Beifall bedankten.

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