Konzert

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Baiba Skride hat sich auf zahlreichen CDs als zugleich impulsive und scharfsinnige Künstlerin empfohlen. Andris Nelsons wiederum wurde vom Tagesspiegel damals bereits als »größte und schönste Hoffnung am internationalen Dirigentenhimmel gefeiert« – eine Einschätzung, die der damalige Chefdirigent des City of Birmingham Symphony Orchestra mit viel bestaunten Debüts an der Wiener Staatsoper, an der Met und bei den Bayreuther Festspielen betätigte.

Trauer und Verzweiflung, formuliert in der Musiksprache des 20. Jahrhunderts – das war die inhaltliche Klammer der beiden Werke des Abends. Wobei es im einen Fall um ein persönliches Unglück geht, im anderen um die globale Katastrophe des Zweiten Weltkriegs. Am Beginn stand Alban Bergs Violinkonzert mit dem Untertitel »Dem Andenken eines Engels«. Gemeint ist damit Alma Mahlers Tochter Manon Gropius, die im Frühjahr 1935 mit nur 18 Jahren starb. »Ich will brieflich nicht versuchen, dort Worte zu finden, wo die Sprache versagt«, schrieb Berg an Alma Mahler, »aber dennoch: eines Tages mag Dir aus dem Violinkonzert das erklingen, was ich fühle, und wofür ich heute keinen Ausdruck finde.« Seine Erschütterung hat Berg nicht daran gehindert, an seinen kompositionstechnischen Ansprüchen festzuhalten und mit diesem Werk das erste zwölftönige Violinkonzert der Geschichte vorzulegen.

Auch in Schostakowitschs Achter Symphonie, die in der zweiten Hälfte unseres Konzerts erklang, verbindet sich eine fein austarierte Textur mit überwältigender Ausdruckskraft. Das 1943 vollendete Werk reflektiert die Brutalität des Krieges ebenso wie das Trauern der Menschen. Sogar der leere Pomp militärischer Aufmärsche wird in diesem vielgestaltigen Panorama aufgegriffen und mit einer messerscharfen Parodie entlarvt.

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