Semyon Bychkov und Menahem Pressler
Menahem Pressler, mehr als 50 Jahre lang Pianist des berühmten Beaux Arts Trios, ist eine Legende. Im Januar 2014 debütierte der 90-Jährige bei den Berliner Philharmonikern in Mozarts Klavierkonzert Nr. 17 und bezauberte mit seinem feinsinnigen, warmen, sprechenden Spiel. Dirigent war Semyon Bychkov, der in der zweiten Konzerthälfte Dmitri Schostakowitschs hintergründige Elfte Symphonie präsentierte.
Der Pianist Menahem Pressler ist eine Legende: Mit 17 gewann der Shootingstar mit »Talent zum Glück«, wie er sagt, den Debussy-Wettbewerb in San Francisco (zur Jury gehörte kein Geringerer als der aus Frankreich emigrierte Darius Milhaud). Nach seinem Debüt bei dem von Eugene Ormandy geleiteten Philadelphia Orchestra folgte eine beeindruckende internationale Solokarriere, der ab dem Sommer 1955 mit dem Debüt des Beaux Arts Trios in Tanglewood eine nicht minder beeindruckende Karriere als Kammermusiker folgte. In diesem Konzert ist der 90-jährige Grandseigneur des Klaviers erstmals bei den Berliner Philharmonikern zu Gast, mit denen er sich einem seiner bevorzugten Komponisten widmet: Wolfgang Amadeus Mozart und einem von dessen Klavierkonzerten.
Am Pult wird Menahem Pressler von Semyon Bychkov begleitet, der in der zweiten Konzerthälfte Dmitri Schostakowitschs hintergründige Elfte Symphonie dirigiert, die, kurz nach dem Ungarn-Aufstand vollendet, für die erstarrte Sowjetunion ein ähnliches Schicksal wie für das erstarrte Zarenreich vorauszusagen scheint. Kein Geringerer als Herbert von Karajan hatte Bychkov als seinen möglichen Nachfolger für Berlin ins Gespräch gebracht, nachdem er eine seiner Schostakowitsch-Aufnahmen mit den Berliner Philharmonikern gehört hatte. »Ich habe«, so Bychkov, »den Massenterror in der Sowjetunion nicht miterlebt wie Schostakowitsch. Dennoch kann ich die Bedingungen, unter denen er gelebt hat, nachvollziehen und mich mit ihnen identifizieren.«
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