Konzert

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Ein besonderes Konzert zu einem besonderen Anlass: Zum 70. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz spielten Musiker der Berliner Philharmonikern auf Geigen, die einst Opfern des Holocaust gehört hatten. Ermöglicht hat das Projekt der israelische Geigenbauer Amnon Weinstein, der diese Instrumente seit vielen Jahren sammelt und restauriert.

Jedes hat seine eigene bedrückende Geschichte. Guy Braunstein – ehemaliger erster Konzertmeister der Berliner Philharmoniker, der für dieses Konzert zum Orchester zurückkehrte – spielte auf einer Violine eines Auschwitz-Häftlings, andere Instrumente begleiteten jüdische Musiker auf der Flucht nach Palästina. Für Amnon Weinstein gleichen diese Geigen Mahnmalen: »Jedes Instrument ist wie der Grabstein zu einem fehlenden Grab, für Körper, die eingeäschert wurden und denen man die Bestattung verweigert hat.« Doch zugleich sind sie für ihn Symbole der Hoffnung - weshalb er seiner Sammlung den Namen »Violinen der Hoffnung« gab. Mit den Mitteln der Musik sollen die Geigen »an die jüngere Generation die Botschaft übermitteln: Nie wieder und nirgends«, so Amnon Weinstein.

Das Programm des Konzerts reflektierte die vielfältigen Emotionen des Anlasses: Die Trauer, die Hoffnung, das Gedenken. Sir Simon Rattle dirigierte das Adagietto aus Mahlers Fünfter Symphonie, Guy Braunstein spielte Bach, der israelische Cellist Zvi Plesser Max Bruchs Kol Nidrei, das auf einem hebräischen Bußgesang basiert, und in einer Uraufführung erklang die Auftragskomposition Violins of Hope des israelischen Komponisten Ohad Ben-Ari. Schauspieler Ulrich Matthes las dazu Texte unter anderem des Auschwitz-Überlebenden Elie Wiesel, der die Bedeutung der Musik für die im Lager Inhaftierten eindrücklich in Worte gefasst hat. Eröffnet wurde das Konzert durch eine Ansprache von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier, dem Schirmherrn des Konzerts.

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