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Kein Geringerer als Richard Strauss nannte ihn einmal den »Vorwärtsmann« der englischen Musik: den 1857 in Broadheath bei Worcester geborenen Edward Elgar. Obwohl in einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen, sollte Elgar die 40 bereits hinter sich haben, als er um die Jahrhundertwende mit Kompositionen wie den Enigma-Variationen oder dem Oratorium The Dream of Gerontius allgemeine Anerkennung als Komponist errang. Die 1930 fertiggestellte Suite von Orchestermärschen Pomp and Circumstance handelte ihm in späteren Jahren dann den etwas zweifelhaften Ruf eines musikalischen Jubelpatrioten ein.

Und nachdem der mittlerweile als Grandseigneur der britischen Musik hoch geehrte Elgar 1934 verstorben war, zögerten jüngere Musiker nicht, seine Kompositionen einer feindseligen Kritik zu unterziehen: Der einstige »Vorwärtsmann« war alsbald als ein Ewiggestriger verschrien. Zu Unrecht, wie nicht zuletzt Elgars 1910 von Fritz Kreisler uraufgeführtes Violinkonzert zeigt! Ohne Zweifel steht die rund 50-minütige Komposition ganz auf den musikalischen Grundfesten der Spätromantik, doch mit welchem Elan und welcher Frische lässt Elgar noch einmal all jene kompositorischen Traditionen aufleben, die mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs wenige Jahre später endgültig zu Grabe getragen werden sollten. Elgar selbst soll mit diesem Werk denn auch sehr zufrieden gewesen sein: »Es ist gut!«, wird er zitiert, »Schrecklich emotional – zu emotional! Aber ich liebe es!«

Ähnlich glücklich war der für seine Selbstzweifel bekannte Peter Tschaikowsky mit der Arbeit an seiner Fünften Symphonie: Das Werk »bereite ihm große Befriedigung«, schrieb er 1888 an seinen Bruder Modest. Bei der wenige Wochen später erfolgten Uraufführung blieb der erhoffte Erfolg indes aus. Die Petersburger Presse meinte, an der Partitur des Werks »trivialste Effekte« kritisieren zu müssen – und löste bei Tschaikowsky eine Schaffenskrise aus! Ihren internationalen Siegeszug trat die Fünfte erst nach einer erfolgreichen Hamburger Aufführung Anfang des Jahres 1889 an. Und nun war auch der Komponist wieder mit seiner Musik versöhnt: »Was mir am meisten gefällt, ist, dass die Symphonie aufgehört hat, mir schlecht zu gefallen, und dass ich sie von neuem liebe.« Bei diesem hoch expressiven Konzertprogramm steht mit Zubin Mehta ein langjähriger Freund und künstlerischer Weggefährte der Berliner Philharmoniker am Dirigentenpult. Der Solopart in Elgars Violinkonzert liegt bei Pinchas Zukerman in den Händen eines der ganz großen Geigenvirtuosen unserer Zeit.

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