Konzert

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Erhaben. Treffender lässt sich das Klavierspiel Yefim Bronfmans wohl nicht beschreiben. Denn wenn sich der amerikanische Klaviervirtuose mit russisch-jüdischen Wurzeln an sein Instrument setzt, wirkt er wie ein Fels in der Brandung: Bronfman zelebriert seine Kunst mit stoischer Ruhe und entfacht dennoch in großer emotionaler Eindringlichkeit einen wahren Sturm der Gefühle. Hinsichtlich seiner kontrollierten Körpersprache erinnert der Meisterpianist gerne an seinen Kollegen Arturo Benedetti Michelangeli: »Er bewegte keinen Muskel zuviel. Aber wenn er einmal seine Augenbrauen hob, bedeutete das eine ganze Menge. Die Musik muss Emotionen zeigen, nicht ich. Ich werde als Pianist bezahlt, nicht als Tänzer oder Schauspieler.«

Gemeinsam mit den von Tugan Sokhiev dirigierten Berliner Philharmonikern wird sich der Pianist bei seinem Gastspiel in der Philharmonie mit gewohnt imposanter Technik Ludwig van Beethovens Drittem Klavierkonzert in der für den Komponisten exponierten Tonart c-Moll widmen. »Gegenwärtiges große[s] Konzert«, konnte man in der Allgemeinen musikalischen Zeitung vom 10. April 1805 lesen, »gehört zu den bedeutendsten Werken, die seit einigen Jahren von diesem genialen Meister erschienen sind, und dürfte sich von mancher Seite sogar vor ihnen allen, und zu seinem Vortheile, auszeichnen. [...] dies Konzert ist in Absicht auf Geist und Effekt eins der vorzüglichsten unter allen, die nur jemals geschrieben worden sind [...].« Bereits einige Monate zuvor, in der Ausgabe vom 15. August 1804, hieß es in derselben Zeitschrift: »Dies Konzert gehört ohnstreitig unter Beethovens schönste Kompositionen.«

Nach der Pause hat Tugan Sokhiev, Musikdirektor des Moskauer Bolschoi-Theaters sowie des Orchestre National du Capitole de Toulouse, Mussorgskys Bilder einer Ausstellung aufs Programm gesetzt. Der im Gedenken an den Maler Viktor Hartmann entstandene Klavierzyklus führt seine Hörer in einem klingenden Rundgang durch eine imaginäre Galerie, wobei die ausgewählten hartmannschen Exponate mit tonmalerischen Effekten und äußerlichen, auf Anhieb einleuchtenden Analogien zwischen Vorlage und musikalischer Umsetzung nachgezeichnet werden. Die berühmteste Orchesterversion des Zyklus entstand 1922 auf Anregung des Dirigenten Sergej Kussewitzky und stammt von keinem Geringeren als Maurice Ravel: Wie in ihr die ursprünglichen Schwarz-Weiß-Zeichnungen des Klaviers illuminiert und gleichsam mit der Palette impressionistischen Klangraffinements koloriert werden, gehört zu den brillantesten Leistungen innerhalb der Instrumentationsgeschichte.

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