Konzert

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Mit einem grüblerisch kreisenden Motiv hebt Dvořáks Siebte an, doch sogleich wird es von einem harsch auffahrenden flankiert. Die schroffen Kontraste des Satzes sind damit von Beginn an gesetzt. In seinem Verlauf steigern sie sich zu dramatischen Wellen, die ein lyrisches Seitenthema zu besänftigen sucht. Das Schwanken setzt sich im zweiten Satz fort und auch im Scherzo scheint sich hinter der tänzerischen Melancholie ein Schmerz zu verbergen. Das Finale greift das auffahrende Motiv des Kopfsatzes auf und macht es zum Hauptthema. Marschartige und kontrapunktische Abschnitte, geprägt von schroffen Akzenten, zögern die erlösende Wendung nach Dur bis zum allerletzten Moment hinaus.

Eindrucksvoll gelingt Dvořák in diesem Werk die Synthese von deutsch-österreichischer Symphonie-Tradition und slawischer Folklore. Auch wenn Einflüsse seines großen Vorbilds Johannes Brahms unüberhörbar sind, findet Dvořák hier seinen ganz eigenen Tonfall. Der fand besonders in London Anklang, wo die Siebte – als Auftragswerk der Londoner Philharmonie-Gesellschaft – 1885 uraufgeführt wurde. Selbst der damals gefürchtete Kritiker George Bernard Shaw lobte »die Mannigfaltigkeit der Rhythmen und Figuren«.

Semyon Bychkov, der die Symphonie in diesem Konzert mit den Berliner Philharmonikern gestaltet, ist derzeit unter anderem Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie – deren Gründungskonzert 1896 kein Geringer leitete als Antonín Dvořák.

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