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In einem Interview mit der Digital Concert Hall erzählt Adam Fischer, wie er im Alter von vier Jahren ein Konzert mit Joseph Haydns 94. Symphonie besuchte – und wie enttäuscht er in der Aufführung über die Harmlosigkeit des titelgebenden »Paukenschlags« war. Daraufhin erklärte man dem Jungen, er könne ja später Dirigent werden und dann über die Lautstärke des Effekts selbst bestimmen. Und bis heute ist Fischer davon überzeugt, dass es nicht an den Kompositionen Haydns, sondern an ihren Interpretationen liegt, wenn seine Musik nicht »zündet«. Zum zweiten Mal hat der Dirigent nun für die Berliner Philharmoniker ein Programm konzipiert, das ausschließlich Werken von Haydn und Mozart gewidmet ist.

Kein »Paukenschlag«, sondern ein »Paukenwirbel« gab der 103. und vorletzten Symphonie Haydns ihren Namen. Sie gehört zu den sogenannten Londoner Symphonien, die in der englischen Hauptstadt Haydns Ruf als bedeutendster europäischer Instrumentalkomponist untermauerten. Das Werk zeigt, dass sich die Lust am Experimentieren in Haydns Spätphase keinesfalls erschöpft hatte. So kehrt nicht nur der das Werk eröffnende Paukenwirbel, sondern auch das Thema der langsamen, dunkel getönten Einleitung am Ende des ersten Satzes zurück. Auch der für die damalige Zeit ungewöhnliche Einsatz eines Geigensolos im Variationssatz sollte in der Geschichte der Gattung – etwa in Schumanns Vierter und in mehreren Symphonien von Mahler – Schule machen.

Mozarts 33. Symphonie entstand 1779 noch in der mittleren Schaffensperiode in Salzburg. Das zunächst dreisätzige Werk erweiterte Mozart für eine Aufführung in Wien um ein Menuett. Hervorzuheben sind die polyphonen Passagen der Symphonie – so wird das Thema des Mittelteils im Andante moderato kanonartig ausgeführt –, die Anmut des ersten Satzes und das spritzige Finale, das mit einem Unisono des ganzen Orchesters endet.

Komplettiert wird das Programm durch zwei Stücke für Chor und Orchester. Über die Entstehung von Mozarts Kyrie, das wie das spätere Requiem in d-Moll notiert ist, ist wenig bekannt. Der Ernst des Ausdrucks und die Größe der Besetzung lassen aber vermuten, dass das Stück nur den ersten Teil einer umfangreichen geistlichen Komposition darstellen sollte. In Haydns eindrucksvoller Szene Der Sturm stehen plastische musikalische Schilderungen eines Unwetters neben Passagen von lyrischer Innigkeit.

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