Konzert

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Auch der ernsthafteste Musikfreund kennt sie: die Vorfreude auf das Finale eines symphonischen Werks, wenn der Komponist noch einmal alle klanglichen Möglichkeiten mobilisiert, um einen applaustreibenden Höhepunkt aufzutürmen. Zu Silvester 1999 war dem Publikum der Berliner Philharmoniker das seltene Glück beschieden, einen ganzen Abend lang ausschließlich solche spektakulären Finalsätze zu genießen: ein angemessener Abschied vom 20. Jahrhundert.

Das von Chefdirigent Claudio Abbado geleitete Konzert folgte im Großen und Ganzen der historischen Chronologie: Zuerst das forsch drauflos stürmende Finale aus Beethovens Siebter Symphonie, gefolgt von Dvořáks Achter, die zeigt, wie böhmische Melancholie in wilde Auflehnung umschlagen kann. Ungewohnt optimistisch gibt sich dagegen Gustav Mahler im sonnig-kraftvollen Schluss seiner Fünften Symphonie. Mit den kantigen Rhythmen von Strawinskys Märchenballett Der Feuervogel erreichen wir die klassische Moderne. In seiner Kantate Alexander Newski dann setzt Sergej Prokofjew dem gleichnamigen russischen Nationalhelden ein Denkmal, ehe der offizielle Teil des Konzerts mit Schönbergs Gurre-Liedern – und dem weltberühmten österreichischen Schauspieler Klaus Maria Brandauer als Sprecher – endet.

Doch der Abend geht noch weiter. Eingeleitet von einer launigen Ansprache des philharmonischen Hornisten Klaus Wallendorf, servieren Orchester und Dirigent eine Auswahl fröhlicher Zugaben aus dem Repertoire der Berliner Operette der zwanziger Jahre. Kulminationspunkt ist ein Stück, mit dem die Berliner Philharmoniker sonst ihre alljährlichen Freiluftkonzerte in der Waldbühne beschließen: die inoffizielle Berliner Hymne von Paul Lincke, Berliner Luft.

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