Konzert

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Seine Vierte Symphonie leide an »Grandiosomanie«, klagte Dmitri Schostakowitsch, als er 1951 zum wiederholten Male die Uraufführung des 15 Jahre zuvor entstandenen Werks absagte. Ob er wirklich musikalische Bedenken hatte oder doch eher die stalinistische Zensur fürchtete, lässt sich heute nicht mit Sicherheit sagen. Tatsächlich ist die Vierte ein grandioses, um nicht zu sagen: gigantisches Opus. Aber die Größe bleibt brüchig, wendet sich immer wieder ins Surreale, mitunter auch in Tanz- oder Marschmotive. In diesem Sinne ist die Symphonie offenkundig dem Stil Gustav Mahlers verwandt und ermöglicht eine faszinierende Spurensuche.

Auch das erste Werk des Konzertes mit Simon Rattle wird von Mahlers Geist durchweht: ein Adagio aus der Lulu-Suite  von Alban Bergs. Eine Entdeckung ist zudem die Kantate Les Voix von Paul Dessau, mit Sopranistin Angela Denoke und Lars Vogt am Klavier. Dessau (1894–1979) war einer der vielseitigsten Komponisten seiner Zeit und schrieb gleichermaßen zwölftönige Werke wie auch Filmmusik (u. a. für Walt Disney und Alfred Hitchcock). Bei den Konzerten der Berliner Philharmoniker war er bisher nur einmal – 1970 – mit einem kurzen Werk vertreten.

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