Konzert

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In Zusammenhang mit seiner in den Jahren 1872/1873 entstandenen, später mehrfach revidierten Dritten Symphonie erlitt Anton Bruckner eine Reihe seiner schmerzlichsten künstlerischen Rückschläge. So weigerten sich die Wiener Philharmoniker 1874, das ihnen zur Uraufführung angetragene Werk zu spielen – was Bruckner dazu bewegte, die Partitur des »Meister Richard Wagner in tiefster Verehrung« gewidmeten Werks ein erstes Mal zu überarbeiten. Das aber leider ohne den erwünschten Erfolg, weshalb der Komponist 1877 in seinem Kalender vermerken musste: »3te Ablehnung meiner Wagner-Symphonie Nr. 3 / 2te Ablehnung 1875.« Bruckner warf die Flinte deshalb aber keineswegs ins Korn: Nachdem er ein weiteres Mal den Rotstift an seiner Dritten angesetzt hatte, kam es am 16. Dezember 1877 in Wien endlich zur verspäteten Uraufführung. Doch der Abend, der von vornherein unter einem ungünstigen Stern gestanden hatte, endete in einem Fiasko: Nachdem der Dirigent Johann Herbeck wenige Wochen zuvor verstorben war, hatte sich der als Orchesterleiter unerfahrene Bruckner kurzfristig bereit erklärt, das Konzert selbst zu dirigieren – und sich dabei womöglich nicht als der versierteste Interpret seiner Musik erwiesen.

Als Komponist selbstkritischer denn als Dirigent, erstellte Bruckner daraufhin eine weitere, nunmehr stark gekürzte Fassung seiner Dritten. In dieser Gestalt wurde das Werk unter der Leitung von Hans Richter am 21. Dezember 1890 in Wien erneut zur Diskussion gestellt. Und diesmal durfte sich Bruckner endlich des ersehnten Zuspruchs erfreuen. Die Frage, ob der Komponist mit Rücksicht auf den Publikumsgeschmack seiner Tage ursprüngliche Intentionen verworfen hatte, die letzte Fassung der Dritten also mitnichten die »beste« sei, wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts aufgeworfen. Zu den Dirigenten, die diese Diskussion auch in unseren Tagen aufrechterhalten, gehört Herbert Blomstedt: Er gibt am Pult der Berliner Philharmoniker der Urfassung von Bruckners Schmerzenskind den Vorzug.

Im ersten Teil des Konzerts erklingt ein Werk, dessen Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte ungleich geradliniger verlaufen ist: Das A-Dur-Klavierkonzert KV 488 trug Wolfgang Amadeus Mozart am 2. März 1786 in sein zwei Jahre zuvor angelegtes »Verzeichnüss aller meiner Werke« ein, wenig später erlebte es in Wien seine erste Aufführung und avancierte – nicht zuletzt aufgrund seines traumverlorenen, weit in die Romantik vorausweisenden Mittelsatzes – schon bald zu einem der beliebtesten Gattungsbeiträge des Komponisten. Als Solistin ist die formidable, für ihre sensible Anschlagskultur berühmte Pianistin Maria João Pires zu erleben.

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